Bis zu 1000 EuroWiehl unterstützt ab Februar private Photovoltaikanlagen

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Der Solarstrom boomt derzeit ohnehin. Auch in Wiehl bekommt man nun eine Förderung.

Der Solarstrom boomt derzeit ohnehin. Auch in Wiehl bekommt man nun eine Förderung.

Wiehl – Die Stadt Wiehl folgt dem Vorbild anderer oberbergischer Kommunen und zahlt ab Februar einen Zuschuss für neue private Photovoltaikanlagen. Diese müssen eine Leistung von mindestens 2,0 kWp aufweisen. Pro Kilowatt gibt es 100 Euro, höchstens aber 1000 Euro.

Einen entsprechenden Vorschlag der Klima- und Umwelt-Werkstatt hat der Stadtrat nun mit großer Mehrheit angenommen. Ziel der Förderung sei es, „die Stadtgesellschaft unabhängiger von Fremdstrombezug zu machen, die kommunale Wertschöpfung zu stärken und den Klimaschutz zu befördern“, heißt es im Ratsbeschluss. Im Haushaltsplan 2022 wurde hierfür ein Betrag von 50 000 Euro bereit gestellt.

Teichmann bezweifelt Förderungs-Effekt

Sören Teichmann (CDU) und Daniel Schwach (AfD) stimmten dagegen. Schwach möchte die Geldmittel für die Ausstattung der städtischen Dächer einsetzen. Teichmann bezweifelt den Effekt der Förderung, und begründete seine Einschätzung bereits im Hauptausschuss: „Die Erfahrung anderer Kommunen zeigt, dass es nicht gelingt, die Bürger mit einer Förderung aus Steuermitteln anzustupsen.“ Wer die Förderung in Anspruch nehme, habe sich längst unabhängig davon für eine PV-Anlage entschieden. Was bleibe, sei der „Mitnahmeeffekt“.

Vertreter der anderen Fraktionen widersprachen. Hans-Peter Stinner (UWG) und Jürgen Körber (Grüne) glauben durchaus, dass die Förderung den Anstoß zu einer schnelleren Entscheidung geben kann.

Wiehl wird Mitglied in Landesarbeitsgemeinschaft

Dr. Sonja Wegner (Grüne) berichtet von positiven Rückmeldungen seitens der Aggerenergie. Die Experten des Energieversorgers seien der Auffassung, dass die Förderung einen „Kipppunkt“ für die Entscheidung darstellen könne. Carlo Riegert (SPD) sprach sich dafür aus, ein Zeichen zu setzen.

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Der Stadtrat folgt zudem einem Beschluss der Klimawerkstatt und einer Reihe von Anregungen aus der Bürgerschaft, eine Mitgliedschaft in der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 (LAG21) zu beantragen. Damit werden die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen Grundlage für die weitere Arbeit der interfraktionell besetzten Klimawerkstatt. Im Frühjahr 2022 soll sie einen Handlungsleitfaden vorlegen. (tie)