Treppenlauf in KölnFeuerwehrleute aus Rhein-Erft spurten 732 Stufen in voller Montur hoch

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Zu sehen sind Peter Keuthmann und Harald Band.

Geschafft: Peter Keuthmann (l.) und Harald Band vor dem Kölnturm.

Die Feuerwehrleute Peter Keuthmann und Harald Band überzeugten bei dem Wettlauf hinauf auf den Kölnturm als älteste Teilnehmer.

„Je näher man dem Ziel kommt, desto größer werden das Glücksgefühl und die Freude, dass es bald geschafft ist“, beschreibt Peter Keuthmann (54) die letzten Stufen hinauf auf Kölns höchstes Bürogebäude – hinauf auf 135 Metern Höhe.

Keuthmann ist freiwilliger Feuerwehrmann in Bergheim. Zusammen mit seinem Feuerwehrfreund Harald Band (62) ist er auch bei der zwölften Auflage des Kölner Treppenlaufs gestartet. Die beiden sind seit 2017 ein Team. Band war hauptamtlicher Feuerwehrmann bei der Feuerwehr Frechen und ist inzwischen im Ruhestand.

Duo aus Bergheim und Frechen startet als ältestes Team

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Als ältestes Feuerwehrteam belegten die beiden Platz 17 von insgesamt 76 Teams, die ohne angeschlossene Atemschutzgeräte die Treppen hinauf stürmten. In ihrer gewerteten Klasse M110 lagen sie sogar unangefochten auf Platz eins. Gemeinsam bewältigten sie die 732 Stufen in die 40. Etage des Kölnturms im Media Park in nur 10,14 Minuten. „Es war wieder sehr schön, aber auch sehr anstrengend“, resümieren sie.

Gestartet wurde in zeitlichen Abständen. Die Altersklassen wurden anhand der Lebensjahre der jeweiligen Teammitglieder errechnet. „Unsere Alter wurden einfach addiert“, so Band. Die einzelnen Klassen sind aber in Zehnerschritten gestaffelt. „So sind wir mit zusammen 116 Jahren in der Klasse M110 gewertet worden“, erklärt Band. In zwei Jahren seien sie zusammen 120 Jahre alt. „Dann startet wir in der Klasse M120“, sagt er.

Der Treppenlauf zieht alljährlich über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland an. Es waren wieder viele aus den Reihen der Feuerwehr im Rhein-Erft-Kreis dabei – drei Team kamen aus Bergheim, gebildet von fünf Feuerwehrmännern und einer -frau. Die Feuerwehr Kerpen nahm mit 32 Startern am Treppenlauf teil. Mit von der Partie waren auch Teilnehmende von den Feuerwehren aus Hürth und Brühl.

„Das ist eine wunderbare Gemeinschaft“, schwärmt Band. Die Atmosphäre unter den Feuerwehrleuten sei einfach großartig. „Der Kölnturm-Treppenlauf bietet eine perfekte Mischung aus sportlicher Anstrengung und Spaß“, erklärt Keuthmann. Außerdem biete er eine tolle Gelegenheit, die körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und das Durchhaltevermögen zu stärken.

Die Stufen hinauf geht es in voller Schutzausrüstung

Tatsächlich war es aber auch diesmal keine Kleinigkeit, die 732 Stufen in Bestzeit hoch zu spurten. Die Feuerwehrleute trugen dabei ja mitnichten ein leichtes Trikot und Sportschuhe. Nein, sie bewältigten den Aufstieg in ihre kompletten Schutzausrüstung, also mit Stiefeln, Einsatzhose, Einsatzjacke, Helm und Handschuhen. Und auf dem Rücken schleppten sie auch noch ihre Atemschutzausrüstung mit Vollmaske mit – viele hatten sie sogar angeschlossen. „Die komplette Ausrüstung wiegt rund 20 bis 25 Kilogramm“, berichtet Keuthmann. Darunter werde es schon ziemlich warm.

„Man merkt, je höher es geht, dass die Beine immer schwerer werden“, beschreibt er das Gefühl. Die Motivation liefe über den Kopf. „Und wir als Team sagen uns, dass wir uns einfach noch mehr anstrengen müssen, um die Teams die vor uns laufen, zu überholen“, erklärt er. So hätten sie dieses Mal sogar acht Teams auf ihrem Weg nach oben hinter sich gelassen.

„Wir machen das auch, um junge Feuerwehrleute zu motivieren, dass es sich lohnt, sich bis ins hohe Alter hinein fit zu halten“, erklärt Band. Mit ihrer Teilnahme wollen sie den jungen Feuerwehrleuten aber auch zeigen, dass sogar „alte Herren“ den Treppenlauf packen. „Das soll für sie auch ein Ansporn sein, es dann erst recht schaffen zu wollen“, merkt Band an. Außerdem sei der Kölnturm-Treppenlauf einer der wenigen Veranstaltungen dieser Art, die regelmäßig stattfinden. Laufen könne man ja eigentlich überall. „Doch ein Treppenlauf, das ist und bleibt schon etwas ganz Besonderes“, sagt Band.